Aus der DFG
50 Jahre Deutsch-Französische Freundschaft
DFG, Vertreter*Innen der Stadt Montabaur und die Equipe EuroDek fuhren zur Feier der 50jährigen Städtpartnerstadt nachTonnerre
Das Wochenende vom 24.-26. Juni stand ganz im Zeichen der Deutsch-Französischen Freundschaft: fast der gesamte Vorstand der Deutsch-Französischen Gesellschaft Montabaur konnte an dem großen, lange erwarteten und wegen Corona so oft verschobenen Fest teilnehmen.
Rita Krock hielt das Erlebnis einer überbordenden Gastfreundschaft in einem stimmungsvollen Bericht fest:
„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben - und auch davon erzählen!
Reisetagebuch der DFG Montabaur von der Fahrt nach Tonnerre vom 24. – 26. Juni 2022
Freitagmorgen: Na ja, ziemlich pünktlich um 7.30h ging es los in einem Bus, den die Stadt Montabaur zur Verfügung gestellt hatte und in dem neben den Vertretern des Stadtrates auch Mitglieder der DFG Platz nahmen und die Reise konnte beginnen.
Das erste Ziel war Metz und der 3-stündige Aufenthalt dort endete zwar mit einem heftigen Regenschauer, aber auch der Feststellung „Sehenswert!“: Die Kathedrale mit großartigen Chagall-Fenstern, die Markthalle mit lukullischen Angeboten, die Altstadt mit gemütlichen Gassen, … bis eben dann der Regen kam! Hätten wir nicht solch einen netten Busfahrer gehabt! Er kam uns mit dem Bus ein Stück entgegen - und wir stiegen nicht ganz so aufgeweicht ein.
Weiter ging’s! Nach Tonnerre! Darauf waren alle gespannt: Einige, weil sie es noch nicht kannten; andere, weil sie sich auf das Wiedersehen mit langjährigen Freunden freuten. Der Bus fuhr vor an dem ersten Halt: „Hotel Auberge de Bourgogne“, außerhalb gelegen und die Unterkunft von 10 Mitfahrern. Dort warteten wir auf unsere Gastfamilien, aber auch der große Hund des Hoteliers wartete schon. Und er stürzte sich gnadenlos auf unseren kleinen, vierbeinigen Tonnerre-Begleiter Myrto, der seitdem in intensivärztlicher Behandlung in eineer Tierklinik ist. Kein guter Beginn! Aber die Anteilnahme und Hilfsbereitschaft der ankommenden Tonnerrer war sehr beeindruckend.
Abends trafen sich alle im „Salle Marland“ zum gemeinsamen Apéro und Essen. Und dann? Na ja, der 1. Tag war schon vorbei!
Ein Sonderprogramm für freiwillige Frühaufsteher begann am Samstagmorgen mit einer Runde durch Tonnerre bei Sonnenschein: Zum imposanten Hospital, vorbei am Park mit dem Gedenkstein für den jungen Tonnerrer, der während des Attentats im „Bataclan“ in Paris getötet wurde, zur schönen Markthalle, hoch zur Kirche Saint-Pierre mit einem tollen Blick auf Tonnerre und dann natürlich ein Muss, der Abstieg zum „Fosse Dionne“, dem Brunnen, dessen Zulaufquelle nach wie vor ungeklärt ist.
Aber was wäre Frankreich ohne seinen Wein? Also, hin zum Winzer, der uns zu einer Keller -Weinprobe eingeladen hatte. Wieder zurück zum „Salle Marland“: Stärkung für alle! Und einige wurden nach dem Blick auf die Uhr schon unruhig: „Oh weh! Schon wieder viel zu spät! Schaffen wir das alles überhaupt?“ Denn noch stand Chablis, ein beschaulicher Ort, der durch den Anbau edler Weine bekannt ist, auf dem Programm! Und ja, die Équipe, die Radfahrergruppe aus Montabaur, musste ja auch bei ihrer Ankunft in Tonnerre empfangen werden! Und dann noch der Empfang beim Bürgermeister! Und der festliche Abend im „Salle Marland“! Aber mit „französischer Gelassenheit“ schafften wir alles, wenn auch nicht so ganz pünktlich: Rundgang durch Chablis eben etwas später; die Radfahrer radelten erschöpft, aber stolz um 17h im Park ein; wir waren da und konnten sie begrüßen. Jetzt war noch für jeden ausreichend Zeit zum Umziehen für den Abend. Zuerst der Empfang beim Bürgermeister von Tonnerre, Cédric Clech - ein feierlicher Moment! Nach seiner Begrüßung folgten die Ansprachen von Honorarkonsul Bernhard Schaupp, dem Leiter des Hauses „Rheinland-Pfalz“ in Burgund, und von Gerd Frink, dem 1. Beigeordneten von Montabaur, der Bürgermeisterin Gabriele Wieland vertrat. Danielle Ferrari, Vorsitzende des Comités „Jumelage Tonnerre-Montabaur“ und Bernhard Gressmann, Vorsitzender der DFG, brachten danach wie ihre Vorredner ihre Freude und Dankbarkeit über diese Partnerschaft und das Fest zum Ausdruck. Bernhard Gressmann sprach auch die Einladung zum Gegenbesuch in Montabaur am 05. November 22 aus. Geschenke wurden überreicht, Sekt und Häppchen angeboten – und so schon vorgesättigt gingen wir zurück zum „Salle Marland“, wo eine lange, festlich gedeckte Tafel uns erwartete. Ja, und hier begann und endete ein langer Abend bei köstlichem Essen, leckeren Getränken, wunderbarer Stimmung und vielen Gesprächen bei gutem gegenseitigem Verstehen, auch wenn nicht alle deutsch oder französisch sprachen!
Oh, schon Sonntag, Tag der Abreise: Nach dem gemeinsamen Frühstück rollten unsere Koffer und wir auch, nach diesem tollen Essen am Vorabend, zum Parkplatz, wo Nisr, unser Fahrer schon die Bustüren und -klappen geöffnet hatte. Und nach dem Rufen von „Merci!“, „Au revoir!“, „Á bien tôt!“, Winken und Hupen bog unser Bus um die Ecke und wir verließen Tonnerre.
Und das Résumé unserer Fahrt? Corona haben wir eine Zeitlang vergessen, einige aber nicht so lange. Wir hatten einen Busfahrer, aber auch französische Freunde, die mit viel Geduld, gut gelaunt die Hin- und Rücktransporte vom Hotel in die Stadt und umgekehrt übernahmen. Wir erlebten die Freundschaft, Lebensfreude von Menschen, die uns mit überwältigender Gastfreundschaft und Herzlichkeit aufnahmen, die uns deutlich machten, dass es sich immer wieder lohnt, an solchen Begegnungen festzuhalten, sie zu unterstützen und nicht einschlafen zu lassen, um Freundschaft auch über die Grenzen zu leben und zu erleben. Und wir danken allen auf beiden Seiten, die sich dafür einsetzten, uns dieses Wochenende unvergesslich werden zu lassen. Merci beaucoup et au revoir à Montabaur!
Auf dem Foto: Bernhard Gressman, 1. Vorsitzender der DFG Montabaur (rechts) und DFG-Beisitzer Ulrich Czerwanski bei der Übergabe der Montabaur-Collage von Olaf Nitz, Montabaur, an die Vorsitzende der französischen Partnergesellschaft Danielle Ferrari.
(Foto: Martin Annen)